Anti-entzündliche Ernährung– Schwelende Brände im Körper löschen

In den vergangenen Monaten war es um meine Gesundheit nicht am besten bestellt. Ein Infekt nach dem anderen plagte mich und dabei verschonte mich keine Erregerart. Von Viren, über Bakterien bis hin zu Pilzen war alles dabei. Ich stellte mir also die Frage, ob mein Körper wohl ein so schwaches Immunsystem hat, dass jeder Erreger hier schamlos sein Unwesen treiben kann? Darüber hinaus plagte mich noch Neurodermitis. Meine Hände sahen einfach unansehnlich aus. Dabei stieß ich in der Bibliothek auf das Buch „Heimliche Entzündungen“ von Silvia Bürkle. Darin wird beschrieben, wie versteckte Entzündungen im Körper zu Infekten und auch Neurodermitis führen können. Lag hier der Grund für meine vielen durchgemachten Infekte?

Was sind chronische Entzündungen?

Entzündungen werden heutzutage in der Wissenschaft als Auslöser für viele Krankheiten wie Rheuma, Diabetes Typ 1, Allergien, Neurodermitis oder Alzheimer diskutiert. Sogar bei Krebs werden Entzündungen durch Krankheitserreger als Auslöser für die Krankheit ins Spiel gebracht.

Bei Entzündungen handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Körpers auf schädliche Krankheitserreger, Fremdkörper oder Reize. Eine Entzündung kann kurz, heftig und sichtbar – wie bei einer Hautwunde – verlaufen oder langwierig, leicht und versteckt. Letzteres, eine chronische Entzündung (in der englischen Fachwelt spricht man von „silent inflammation“), stellt für den Körper eine hohe Belastung dar, da er permanent in Alarmbereitschaft versetzt wird und gegen Angreifer kämpft. Dies drückt sich durch einen hohen Wert an Entzündungswerten im Blut aus. Körperliche Symptome einer chronischen Entzündung im Körper sind neben Abgeschlagenheit und Müdigkeit eine höhere Infektanfälligkeit.

Anti-entzündliche Ernährung als Gegenmittel

Die Entstehung von Entzündungen im Körper kann man nicht auf einen einzelnen Faktor zurückführen. Begünstigt werden diese beispielsweise durch eine ungesunde Ernährung, Stress oder einen kranken Darm.

Jedoch kommt dem Darm bei der Bekämpfung von Krankheitserregern eine zentrale Rolle zu. Der Darm ist neben der Haut eine der wichtigsten Abwehrbarrieren, um Erreger vom weiteren Eindringen in den Körper abzuhalten. Dabei fungieren bestimmte Darmbakterien auf der Darmschleimhaut als wichtige Agenten im Kampf gegen schädliche Viren, Bakterien und Pilze. Auch sind im Darm 70 % aller Immunzellen angesiedelt. Die Gesamtheit aller Bakterien, Vire und Pilze im Darm nennt man Mikrobiom oder Darmflora.

Weg mit dem Dreck: Entzündungsfördernde Stoffe

Um chronische Entzündungen zu verhindern, oder wenn sie schon da ist, zu heilen, solltest Du auf folgende Stoffe verzichten:

Antibiotika und andere Medikamente

Antibiotika bedeutet wortwörtlich „gegen das Leben“. Bei einer durch Bakterien verursachten Krankheit wie beispielsweise bei einer schweren Blasenentzündung sollte man natürlich nicht auf Antibiotika verzichten und diese wie vom Arzt vorgeschlagen über einen kurzzeitig begrenzten Zeitraum einnehmen. Doch sollte man wissen, dass die häufige Einnahme von Antibiotika sich schädlich auf den Darm auswirkt. Denn neben den krankmachenden Bakterien werden auch die „guten“ Bakterien mit abgetötet. Die gestörte Darmflora kann zu weiteren Krankheiten wie Allergien, Hauterkrankungen oder Pilzinfektionen führen. Auch andere Medikamente wie Schmerzmittel wirken sich schädlich auf die Darmflora auswirken.

Zucker

Pilze und andere Parasiten ernähren sich von Zucker. Je mehr Zucker in den Körper gelangt, desto besser können sich die Pilze und Parasiten vermehren. Dies geschieht zulasten von guten Bakterien.

Zusatzstoffe

Zusatzstoffe sind Stoffe, die Lebensmitteln und industriell hergestellten Nahrungsmitteln zugesetzt werden, um sie haltbarer, geschmackvoller oder optisch attraktiver zu machen. Auf der Produktverpackung werden sie mit den E-Nummern gekennzeichnet. Doch auch in unverpackten Lebensmitteln wie Obst oder Backwaren sind Zusatzstoffe enthalten.

Darunter fallen auch Konservierungsstoffe. Diese ermöglichen zwar die lange Haltbarkeit von Lebensmitteln. Jedoch wirken sie ähnlich wie Antibiotika, indem sie eben nicht nur schlechte, sondern auch gute Bakterien im Darm abtöten können.

Auch Emulgatoren, eine Gruppe von Zusatzstoffe, die Wasser und Fette verbinden, stehen im Verdacht, die Darmflora zu schädigen.

Schlechtes Fett

Wie ich in meinem Blogartikel über Fette dargelegt habe, wirken sich gesättigte Fettsäuren, die vor allem in tierischen Lebensmitteln enthalten sind, ungünstig auf unsere Gesundheit aus. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega 6 und Omega 3 gelten als wertvoll für unseren Körper und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, da sie vom Körper nicht selbst gebildet werden können. Jedoch muss man auch hier genau hinschauen. So ist in tierischen Lebensmitteln wie Wurst, Schweinefleisch oder Eiern Arachidonsäure (die zu den Omega 6-Fettsäuren gehört) drin, die Entzündungen fördert.

Außerdem werden in der westlichen Welt viel mehr Omega6- als Omega3-Fettsäuren mit der Nahrung aufgenommen. Dies ist ungünstig, da aus Omega 3-Fettsäuren, enthalten zum Beispiel in Lein-, Walnussöl oder Seefisch (Thunfisch, Makrele, Hering, Lachs) Botenstoffe gebildet werden, die entzündungshemmend wirken. Da im Körper das gleiche Enzym für die Verwertung von Omega3- und Omega6-Fettsäuren zuständig ist, blockieren Omega6-Fettsäuren in zu hoher Menge die Aufnahme von Omega3. Außerdem werden aus Omega6 Botenstoffe gebildet, die eher entzündungsfördernd wirken. Omega6 solltest Du jedoch nicht ganz von der Einkaufliste streichen, da es auch nützliche Funktionen im Körper erfüllt. Viel mehr solltest du es reduzieren. Es ist vor allem in Pflanzenölen wie Sonnenblumen-, Traubenkern- oder Erdnussöl enthalten.

Natürliche Killer gegen Krankheitserreger

Auf der anderen Seite gibt es wiederum natürliche Lebensmittel, die eine entzündungshemmende Wirkung haben. Das heißt sie zerstören schädliche Viren, Bakterien und Pilze im Körper. Diese Lebensmittel solltest Du auf deine Einkaufliste setzen:

Kurkuma

Der im Kurkuma enthaltene Stoff Curcumin soll das Immunsystem stärken, indem es die Produktion neuer Immunzellen anregt. Außerdem soll es die körpereigene Kollagenproduktion ankurbeln, was sich zum Beispiel günstig auf unsere Gelenke auswirkt. Ein beliebtes Getränk mit Kurkuma ist die goldene Milch. Die Verbindung von Kurkurma, der fetthaltigen Milch (das kann auch Pflanzenmilche sein) und Pfeffer sorgt dafür, dass Kurkuma besser vom Körper aufgenommen werden kann.

Ingwer

Ingwer wirkt antibakteriell und antiviral. Außerdem soll es ähnlich wie Aspirin Schmerzen und bereits bestehende Entzündungen lindern.

Zimt

Zimt tötet Bakterien und Pilze. Außerdem wirkt es sich heilend auf Magenbeschwerden wie Blähungen oder Verdauungsprobleme aus. Es soll sogar Insulin im Körper erhöhen und damit erfolgreich den Blutzuckerspiegel regulieren.

Chili

Chili wird in heißen Ländern traditionell verwendet, um Speisen zu desinfizieren. Getrocknet und pulverisiert wird es als Cayennepfeffer bezeichnet.

Schwarzkümmel

Schwarzkümmel war auch in Europa im Mittelalter eine beliebte Gewürz- und Heilpflanze. Danach geriet sie in Vergessenheit. Dabei enthält es wertvolle Inhaltsstoffe, die Viren abtöten. Es kann zum Beispiel in Form von kaltgepresstem Schwarzkümmelöl im Salat verzehrt werden.

Knoblauch

Der im Knoblauch enthaltene Stoff Allicin wirkt wie Antibiotika, ohne dessen negative Eigenschaften zu haben – er wirkt antibakteriell. Die höchste Heilwirkung entfaltet frischer Knoblauch.

Brokkoli

Brokkoli sticht als Gemüse aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften hervor. Es soll nicht nur Viren und Bakterien abtöten, sondern sogar auch Krebszellen. Der Brokkoli sollte nicht zu lange gekocht werden, damit er seine Inhaltsstoffe behält.

Rote Beete

Rote Beete hat nicht nur viele wertvolle Nährstoffe wie Vitamin A, C, B, Folsäure oder Eisen. Der Stoff Betanin, der der Roten Beete ihre schöne Farbe verleiht, wirkt auch entzündungshemmend. Rote Beete sollte am besten roh gegessen werden, um davon am besten profitieren zu können.

Leinöl

Leinöl wird aus Leinsamen gewonnen, den Samen der Leinpflanze. Leinöl besitzt die höchste Konzentration an den entzündungshemmenden Omega3-Fettsäuren unter den Pflanzenölen. Der in Leinsamen enthaltene Schleimstoff wirkt sich außerdem positiv auf die Darmflora aus. Leinöl kann in Verbindung mit Eiweiß, also zum Beispiel Quark, gut vom Körper aufgenommen werden.

Mein Fazit

Meine Gesundheit hat sich in den letzten Wochen verbessert. Ich versuche nun auch durch Nahrung, durch eigene frische Zubereitung mit möglichst wenig Zucker und anti-entzündlichen Nahrungsmitteln mein Immunsystem weiter aufzupeppeln. Im Urlaub in Serbien vor ein paar Wochen habe ich mir in einem Kloster Tropfen besorgt, die das Immunsystem stärken sollen. Ich habe auch beim Arzt ein großes Blutbild machen lassen, um zu checken, ob mir irgendwas fehlt. Am Parameter CRP, was für C-reaktives Protein steht, kann man ablesen, ob man eine chronische Entzündung hat. Ein Wert nahe oder über 5 ist hier der Grenzwert, also alles über 5 ist ein klarer Indikator für eine Silent Inflammation. Bei mir lag der Wert deutlich drunter, was mich sehr gefreut hat. Woran ich aber arbeiten will, ist mein Bauchumfang. Denn in den Fettzellen im Bauch werden besonders viele entzündungsfördernde Botenstoffe und Hormone gebildet. Bei Frauen sollte der Bauchumfang nicht 88 cm übersteigen, bei Männern sollte er unter 102 cm liegen. Hier liege ich, obwohl ich sonst schlank bin, bereits im Grenzbereich. Deshalb heißt mein nächstes Ziel: Weg mit dem Bauchspeck!

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