Bücher bereichern unser Leben. Sie können uns neue Sichtweisen eröffnen und sogar unser Denken verändern. So auch Bücher über das Leben. In loser Reihenfolge sollen hier solche Bücher vorgestellt werden.
Buchvorstellung Nr. 1: „Das Leben ist zu kurz für später“ von Alexandra Reinwarth
Wenn man unsere Lebensjahre graphisch als Kästchen darstellen würde und wir ein Lebensalter von 90 Jahren annehmen, würde sich die obige Graphik ergeben. Sieht nach ziemlich wenig aus, nicht? Und das stellt sogar ein Leben mit einem hohen Lebensalter dar. Die Autorin des Bestsellers „Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“ hat mit „Das Leben ist zu kurz für später“ ein Buch geschrieben, das einem Protokoll eines Selbstexperiments gleicht. Alexandra Reinwarth hat getestet, wie sie ihr Leben leben würde, wenn sie nur noch ein Jahr zu leben hätte. Um sich dieses Szenario besser vorstellen zu können, erstellt sie sogar eine Todesanzeige für sich selbst. Diese Vorstellung verändert auch ihre Entscheidungen.
Direkter und verletzlicher
Anstatt dem „Strudel aus Alltag, Gewöhnlichkeit und totaler Mittelmäßigkeit“ zu erliegen, fasst sie den Mut, sich direkter und verletzlicher zu zeigen.
Ein Beispiel: Bei einem Treffen von Freunden ihres Mannes traut sie sich Dinge anzusprechen, die bisher als Tabu galten, wie die Tatsache, dass einer der Freunde von seiner Freundin verlassen worden war. Nachdem sie es getan hat, setzt dies eine Diskussion in Gang, bei der die Männer ihre Herzen öffnen und alle hinterher lebendiger wirken. Die Autorin resümiert, dass ihre direkte Art zum Aussprechen von Gefühlen und damit zu echtem Kontakt geführt hat.
Sie schreibt daraufhin als Notiz an sich selbst: „Dinge sagen, vor denen man Angst hat, sie könnten eine Konfrontation auslösen – und die dann aushalten.“
Geheime Wünsche ausleben
So sind Angst, Schuldgefühle, negative Glaubenssätze, ein emotionaler Schutzpanzer und das Erfüllen fremder Erwartungen schlechte Lebensberater, von denen man sich schnell befreien sollte.
Und manchmal erfordert es Mut, einen Wunsch zu zeigen und auszuleben. Die Beauty-OP an den Brüsten, der Wunsch Hausfrau zu werden oder umgekehrt als Mutter wieder schnell in den Job einzusteigen oder mit Ende 30 noch Mutter zu werden – wenn man ein Jahr zu leben hätte, würde man sich wohl eher nach seinem Herz und nicht nach den Erwartungen anderer ausrichten.
Die Autorin resümiert, dass Verletzlichkeit, also das Zeigen von Gefühlen und Verletzungen, der Weg ist, der Gefühl, Risiko und Selbstwert bringt. Das Gegenteil davon ist der Aufbau einer unangreifbaren Fassade.
Schließlich ruft sie dazu auf, seine Träume zu verwirklichen, anstatt sie auf später zu verschieben. Geld auf dem Konto bringt nicht viel, wenn man davon im realen Leben nichts hat. Stattdessen sollte es für magische Erlebnisse ausgegeben werden. Wie für Momente, in denen man sich frei fühlt.
Diese Fragen sollte jeder für sich klären
- Wie
- Wo
- mit Wem
- und von Was
- … will ich leben
Jede dieser Fragen sollten wir uns beantworten. Auch wenn es bequemer ist, alles beim Alten zu belassen, sollte man es nicht verpassen, sein Herz danach zu befragen. Typische Gedanken, die aufkommen sind: „Das ist zu riskant.“ „Dafür bin ich zu alt“ Doch diese Zweifel sollte man beiseite legen. Auf dem Weg zum Ziel, sind auch Fehler erlaubt. Die Autorin entscheidet sich schließlich – im Angesicht des vorgestellten nahenden Todes -, mit ihrem Mann und einer engen Freundin ein Hotel zu eröffnen.
Mein Fazit
Das Buch ist locker geschrieben und regt definitiv zum Nachdenken an. Wenn jeder Tag dem anderen gleicht und man sich kaum erinnern kann, wann man eigentlich das letzte Mal einen richtig schönen Tag hatte, an den man sich lange erinnern wird, sollte man definitiv sein Leben umkrempeln. Denn es ist relativ kurz und kann schneller vorbei sein, als man erwartet.